DTU Adventure Race
Dänen lügen nie
Jörg Schneider / 15.10.2005


10.10.2005
Da saßen wir also zusammen in der “Ice Factory� in Kinlochleven, der größten Indoor-Eiskletterhalle der Welt. Am A . . . der Welt! Marco Ponteri aus Italien und Jörg hatten sich gerade zwei Stunden Eisklettern gegeben. Für beide ein „NEW“. Brilliant, spannend, anstrengend! Langsam füllte sich die ehemalige Fabrikhalle und die After Race-Party des Wilderness ARC begann. Ein paar andere Athleten kamen gerade aus der Sauna und dem Dampfbad. Später gab es Essen und Trinken, Musik, ein paar Scherze bezüglich des unsäglichen Wetters der vergangenen Woche und schließlich natürlich die obligatorische Siegerehrung.
Die Wunden waren noch nicht ganz verheilt, da saßen wir schon wieder zusammen und schmiedeten Pläne. Thure machte den Vorschlag, doch nach den Erfahrungen des Wilderness ARC ein Rennen mit neuer, zusammengewürfelter Team-Konstellation zu machen. Ein Wettkampf war auch schnell gefunden (Terra Incognita, Kroatien – zwei Wochen später), wurde aber schnell wieder wegen Terminproblemen verworfen. Außerdem hätte Sandy aus den USA sofort ihre Reisepläne ändern und Thure ihre Ausrüstung mit nach Dänemark schleppen müssen. Also passierte erstmal gar nichts . . .
Ein paar Wochen später dann eine E-Mail von Thure aus Dänemark: „Jörg, hast Du nicht Lust mit John und mir das größte dänische Adventure Race zu bestreiten?“ „Klar habe ich Lust und das verlängerte Feiertags-Wochenende Anfang Oktober passt prima!“ Schnell werden die Reiseoptionen geprüft. John fliegt und bekommt zusätzliches Equipment von Thure organisiert. Jörg muss in den sauren Apfel beißen und mit dem Auto fahren. Freitag-Nachmittag nach einem Seminar in Walldorf (Software-Unternehmen mit drei Buchstaben): Alles ist geladen und Jörg fährt nach Norden, erwischt die Fähre von Puttgarden nach Rödbyhavn um Mittenacht und erreicht Kopenhagen um 02:30 Uhr am Samstag-Morgen. Schnell drei Stunden geschlafen. Die Jungs haben schon alles andere hergerichtet. Essen, Ausrüstung - alles wird verteilt. Etwas hektisch wird’s zum Start um 09:00 Uhr. Prompt passieren uns erste Fehler im Prolog und wir erkennen einen strategischen Nachteil unseres Teams: Alles ist in Dänisch und nur Thure ist dieser Sprache mächtig. Während sich also andere Teams aufteilen um die Hinweise bei den einzelnen Checkpoints zu notieren müssen wir als Team alle CPs einzeln anlaufen. An den wunderschönen Seen am westlichen Stadtrand von Kopenhagen angekommen finden wir uns auf dem letzten Platz der Lang-Kategorie über 250 km. Der Großteil der über 100 gestarteten Teams gibt sich derweil mit der Bewältigung der „Kurz-Distanz“ über 150 km zufrieden.




